Gute Nachrichten, um die Welt neu zu sehen

PARAGUAY - Landrückgabe an indigene Gemeinden


Poonal Nr. 997 vom 28.05.2012 bis 03.06.2012
Deutsche Ausgabe des wöchentlichen Pressedienstes lateinamerikanischer Agenturen 28.05.2012 bis 03.06.2012

PARAGUAY
Landrückgabe an indigene Gemeinden

Steht das Haus auf eigenem Territorium? / Rodrigo Soldon, CC BY-ND 2.0, Flickr(Buenos Aires, 16. Mai 2012, púlsar/poonal).-
Die Regierung Paraguays hat mehreren indigenen Gemeinden des Landes am vergangenen 16. Mai das unpfändbare und unteilbare Eigentum an Ländereien übertragen. Die Initiative, die es ermöglichte, 1.658 Hektar indigene Territorien zurückzugewinnen, wurde vom Paraguayischen Institut für Indigene Angelegenheiten INDI (Instituto Paraguayo del Indígena) vorangetrieben.

Der Staat erwarb daraufhin Ländereien im Departement Concepción mit dem Ziel, diese an die Gemeinden Vya Renda, Patavyterá und Tukuarendiju zu übertragen.Um die Landrückgabe umzusetzen, beruft sich die paraguayische Regierung auf den Artikel 64 der Verfassung. Dieser Abschnitt begründet das Recht der indigenen Völker auf gemeinschaftlichen Landbesitz zur Erhaltung und Entwicklung ihrer Lebensformen.

Titulierung und Rückgabe seit 1996 gefordert

Wie das INDI berichtete, seien in den Jahren 2011 und 2012 insgesamt 24.609 Hektar Land an die indigene Bevölkerung (rück)übertragen worden. Von dieser Maßnahme profitierten mehr als 400 Familien in zehn Gemeinden. Zudem seien für weitere 70.164 Hektar Boden Landtitel vergeben worden. Damit hätten18 kleinere Gemeinden des südamerikanischen Landes nun Rechtssicherheit für ihre Territorien erhalten.

Die paraguayische Regierung gab an, sowohl mit der Landübertragung zugunsten indigener Gemeinden als auch mit der Enteignung von Ländereien fortzufahren zu wollen, die indigenen Gemeinden zuvor entwendet und von Großgrundbesitzern illegal erworben wurden. Die indigenen Völker Paraguays fordern bereits seit dem Jahr 1996 die Rückgabe ihrer Gebiete. Erst im März 2012 hatten LandarbeiterInnen einen so genannten „Marsch der armen Kleinbauern und Kleinbäuerinnen“ (Marcha del Campesino Pobre) durchgeführt und von der Regierung Maßnahmen gegen den Großgrundbesitz und für eine Agrarreform zu fordern.


Herausgeber: Nachrichtenpool Lateinamerika e.V., Köpenicker Straße 187/188, 10997 Berlin, Tel.: 030/789 913 61, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Internet: http://www.npla.de

Redaktion und Koordination: Bettina Hoyer, Darius Ossami

Übersetzungsteam: Alke Jenss, Andrea Kaden, Ania Müller, Anne Knab, Bernadette Bayrhammer, Bernd Stößel, Birgit Hoinle, Claudia Hecktor, Conny Gritzner, Daniel E. Mismahl, Francoise Greve, Henrike Hochmuth, Ines Steiger, Jana Latschan, Johannes Hausen, Kerstin Westerbeck, Kristina Vesper, Laura Cwiertnia, Laura Welsch, Laura Zierke, Lotta Petersmann, Lui Lüdicke, Malte Rosemeyer, Melanie Steinwand, Mia Schöb, Michael Schiller, Sarah Ganter, Sebastian Landsberger, Silvia Weber, Thorsten Mense, Tim Jack, Yvonne Stolz

Redaktionsteam: Andreas Behn, Birgit Krug, Daniel E. Mismahl, Daphne Gross, Sebastian Landsberger, Thomas Guthmann

Bankverbindung: Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. Berliner Volksbank, BLZ: 100 900 00, KTO: 7196704005, BIC BEVODEBB, IBAN: DE57 1009 0000 7196 7040 05

poonal gibt's online bei www.npla.de, sowie als E-Mail-Abo. Wir bitten um Überweisung einer einmaligen oder regelmäßigen Spende.

Spenden an uns als gemeinnütziges Projekt sind von der Steuer absetzbar. Auf Anfrage (an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) stellen wir gern Bescheinigungen aus.

Für den Nachdruck von poonal-Artikeln, egal ob online oder in Printmedien, muss man sich mit uns vorab unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! in Verbindung setzen. Der regelmäßige Nachdruck bzw. die regelmäßige Verwendung von poonal-Artikeln auf anderen Internetseiten ist nur gegen ein monatliches Förderabo möglich. Der einmalige Nachdruck eines Artikels kann gegen ein Zeilenhonorar bzw. eine einmalige Spende erfolgen. poonal-Artikel dürfen nur mit vollständiger Quellenangabe und ungekürzt abgedruckt bzw. online weiterverbreitet werden.

poonal gehört zur Federación Latinoamericana de Periodistas FELAP.

Erstellung der Beiträge durch die poonal-Mitgliedsagenturen:

Adital (Brasilien)
Alai (Ecuador)
AlterPresse (Haiti)
Amerika21.de (Deutschland)
Azkintuwe (Chile)
Bolpress (Bolivien)
Cerigua(Guatemala)
Cimac (Mexiko)
Comcosur/Recosur (Uruguay)
Ecupres (Argentinien)
Medio a Medio (Chile)
Noticias Aliadas (Peru)
NPL (Berlin)
Prensa Latina (Kuba)
Púlsar (Argentinien)
SEMlac (Peru/Kuba)
Servindi (Peru)
TeleSUR (Venezuela)
Voces Nuestras (Costa Rica)



You have no rights to post comments

Kommentare

Login