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Landesbischof besucht Penzberger Moschee




Landesbischof besucht Penzberger Moschee


Penzberg - Der bislang ranghöchste bayerische Kirchenvertreter hat gestern die Penzberger Moschee besucht: der evangelische Landesbischof Dr. Johannes Friedrich. Er sprach den Muslimen Mut zu.

„Wenn wir auf Dauer friedlich zusammenleben wollen, muss es solche Kontakte geben“, sagte der Theologe am Nachmittag. Dies wolle er mit seinem Besuch deutlich machen. Einen konkreten Vorschlag hatte dazu der Penzberger Imam Benjamin Idriz parat: Er regte einen „interreligiösen Rat für Bayern“ an. „Eine gute Idee“, so der evangelische Landesbischof. „Wir sind dazu bereit.“

Der Landesbischof versicherte zudem, er werde Innenminister Joachim Hermann über seine Eindrücke berichten. Gesprochen habe er auch schon mit Ministerpräsident Horst Seehofer. Dieser hatte, wie berichtet, der islamischen Gemeinde vor sieben Wochen ein Gespräch mit Innenminister Hermann in Aussicht gestellt. Laut Imam Idriz kam es bis heute nicht zustande. „Wir wünschen, dass es endlich stattfindet“, sagte Idriz.

Landesbischof Friedrich attestierte der islamischen Gemeinde, „Teil der Bürgergemeinschaft in Penzberg“ sein zu wollen. Deutlich wandte er sich gegen Hetze, die die Penzberger Muslime in jüngster Zeit immer wieder trifft: „Wir müssen als Christen an Ihrer Seite stehen, wenn Sie verächtlich gemacht und wenn falsche Behauptungen aufgestellt werden.“ Leid tue es ihm, dass ausgerechnet die islamische Gemeinde Penzberg im bayerischen Verfassungsschutzbericht genannt werde. Dies, sagte Friedrich, könne er nicht verstehen.

Imam Idriz hatte zuvor erklärt, es gebe „starke Kräfte“, die den Dialog verhindern wollten: „In letzter Zeit gab es massive Agitation gegen uns, es wird versucht, das Klima zu vergiften.“ Er forderte in diesem Zusammenhang den Verfassungsschutz auf, Organisationen wie „Pax Europa“ zu beobachten. Zugleich sagte Imam Idriz, der Verfassungsschutz und die Gerichte müssten zur Kenntnis nehmen, dass sich die islamische Gemeinde Penzberg beispielhaft für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einsetze.

Er warnte davor, dass sich Resignation breit mache. Es dürfe nicht sein, dass ein verfassungskonformer Islam unerwünscht sei. „Jeder Tag des Streits verschlimmert die Folgen für uns alle.“

Als eine sehr gute Initiative bezeichnete Friedrich das geplante „Zentrum für Europa in München“ (ZIEM), das eine Imam-Ausbildung beinhaltet. Es sei wichtig, sagte er, „dass es Imame gibt, die Deutsch sprechen und viel von Deutschland verstehen.“

Penzberg (epd). Der bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich und der Imam der islamischen Gemeinde Penzberg, Benjamin Idriz, haben sich für die Gründung eines "Interreligiösen Rates" für Bayern ausgesprochen.


"Wir brauchen einen vorurteilsfreien Kontakt und einen Austausch zwischen den Religionsgemeinschaften und Konfessionen", sagte Bischof Friedrich am Montag nach einem Besuch der Moschee im oberbayerischen Penzberg. Die islamische Gemeinde von Penzberg vermittle ein "höchst positives Bild eines gastfreundlichen, dialogischen und zugleich frommen Islams, der Menschenrechte bejaht", so Friedrich. Ein Beispiel dafür sei die Zusammenarbeit mit christlichen Gemeinden der Nachbarschaft.

Imam Idriz erklärte, eine Institutionalisierung des interreligiösen Dialogs könne religiösem Extremismus "auf allen Seiten entgegenwirken". Wenn ein Interreligiöser Rat in Bayern gegründet werde, müssten Repräsentanten aller Religionen daran teilnehmen. Nur so könnten gemeinsame Positionen erarbeitet werden.

Die Rede von Imam Benjamin Idriz aus Anlass des Besuchs von Landesbischof Dr. Johannes Friedrich dem islamischen Forum hier: www.islam-penzberg.de

Diese wundervolle Nachricht wurde uns zugesandt von Inge Ammon! Danke!
Dank auch an den Evangelischen Pressedienst "epd", der das Thema aufgegriffen hat. Das Tageschance-Team

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