Laotses tageschance 3



Laotses tageschance 3



3. Friede auf Erden

Die Bedeutenden nicht bevorzugen:
So verhütet man, dass die Leute streiten.
Schwer zu erlangende Güter nicht wert halten:
So verhütet man, dass die Leute zu Dieben werden.
Auf nichts Begehrenswertes sehen:
So verhütet man, dass das Herz sich verwirrt.
Also auch ist das die Ordnung des Berufenen:
Er macht ihr Herz leer und ihren Leib tüchtig.
Er macht ihr Begehren schwach und ihre Knochen stark.
Er sorgt stets, dass die Leute ohne Erkennen und ohne Begehren sind,
und dass jene „Erkennenden“ nicht zu handeln wagen.
Das Nicht-Handeln üben:
So kommt alles in Ordnung.


(Quelle: „Laotse  - Tao te king“, das Buch des Alten vom Sinn des Lebens, aus dem chinesischen ins Deutsche übertragen und erläutert von Richard Wilhelm, atmosphären-Verlag)

Wir von der tageschance starten mit diesem ersten Spruch eine neue Serie, in der wir Laotse seine uralten weisen Gedanken entwickeln lassen. Mögen sie uns bei der Vollendung unseres Selbst behilflich sein und uns inspirieren in unserer Zeit.

Auf dem Klappentext des Büchleins über Laotse ist folgendes zu lesen:

„Laotse ist der berühmteste Vertreter des Taoismus. Sein „Tao te king“ ist das Herzstück der taoistischen Literatur und die höchste Form menschlicher Weisheit. Es ist der Schlüssel zum Sinn und zum Leben für alle Menschen, die nach Wahrheit streben.
Hier ist Richard Wilhelms epochale Übersetzung des chinesischen Texts ins Deutsche, wie er sie zum ersten Mal 1911 veröffentlicht hat.“

Und weiter:

„Der Leser des Tao te king trifft auf uralte Worte, zum Teil auf verschlüsselte Sprache. Doch es sind Worte, die etwas erahnen lassen möchten, was weit über alle Worte hinausgeht – nämlich die Ebene des Tao: das tiefste Geheimnis und die höchste Wirklichkeit, die wahre Stille und ewige Dauer.“   Martina Darga