Die Stimme des Volkes

Die Stimme des Volkes

Heute haben wir in der Sendung „Hour of Power“ von einem Football-Star gehört, der gerade erst in den Vereinigten Staaten einen Vertrag für fünf Jahre unterschrieben hat, der ihm 125 Millionen Dollar einträgt, die höchste Summe, die je ein Sportler in den US bekommen hat. So weit – so normal... Die Sensation kam erst in den vielen anschließenden Interviews zutage, als er gefragt wurde, was er denn mit diesem vielen Geld zu tun gedenke. Seine Antwort:

„Als erstes werde ich den zehnten Teil an Gott geben.“ Alle schrieben über diese Einstellung, und es stellte sich heraus, dass der Sportler schon von klein auf, jeden kleinen Gewinn mit Gott so geteilt hat, wie es die Bibel widergibt. Was heißt: „Seinen Zehnten geben“. Es heisst: zehn Prozent dessen, was du einnimmst, weil du gesegnet bist mit Fleiß, Tatkraft und Gesundheit in egal welchem Beruf, zehn Prozent von deinen Einnahmen fließen an Gott, also an die Armen. Stellt euch vor, jeder Reiche würde das machen! Schnell hätten wir alle die armen und Bedürftigen hier bei uns in Deutschland und überall auf der Welt ernährt, mit medizinischer Hilfe versorgt und ihnen Zugang zu Bildung verschafft, aber dieser Sportler ist leider nur einer von allzu Wenigen!

Um die Armen wird es jetzt gehen, um das, was sie zu sagen haben, wir werden ohnmächtigen und hilflosen Menschen, ja selbst denen, die aus Verzweiflung AFD gewählt haben, eine Stimme geben, weil es wichtig ist, dass wir verstehen, dass sie sich nicht wahrgenommen fühlen von uns, nicht mit hereingeholt in dieses stets so wirtschaftlich prosperierende Land. Von all diesem Wachstum und Überfluß bekommen diese Menschen, von denen im Folgenden die Rede ist, nichts ab, im Gegenteil. Man hat sie über HartzIV und mageren Renten zu Verlierern gemacht, zu den heutigen „Aussätzigen“ der Gesellschaft. Keiner verleiht ihnen Recht, Würde und Stimme, nicht die Gewerkschaften, nicht die Ämter, nicht die Institutionen, nicht die arbeitende Mehrheit. Sie gelten als „Schmarotzer“ auf Kosten der Arbeitenden.

Wir arbeiten ehrenamtlich beim Mittagstisch für Obdachlose und Bedürftige St. Michael in Göttingen und hören so viele Geschichten, dass es Zeit wird, sie hier wiederzugeben, Zeit, endlich Gerechtigkeit zu fordern:

Eine Freundin erzählte mir von einer Nachbarin, einer jungen alleinerziehenden Frau, die HartzIV bekommt, aber morgens noch arbeiten geht, wenn ihr Kind in der Schule ist. Jeden neuen Monat weiß sie nicht, wie sie die Miete oder eine andere Rechnung bezahlen soll, weil das Arbeitsagentur sage und schreibe 20 Tage! braucht, um das Bisschen, was sie verdient, mit dem HartzIV zu verrechnen (ihr das überschüssige Geld abzuziehen), so dass diese arme Mutter immer erst am 20.ten jeden Monats Geld bekommt. Ein psychischer Streß hoch fünfzehn, wobei wir uns gar nicht vorstellen wollen, was sie zu essen hat oder auch nicht für ihr Kind und sich selbst.

Dieselbe Freundin erzählt von mehreren Familien, die sie kennt, bei denen der Strom abgestellt wurde: „die müssen sich überlegen: wollen wir zu essen haben oder wollen wir das Geld für die erhöhten Stromkosten ausgeben“. Das ist doch eine Schande, dass es zur Zeit in ganz Deutschland 350.000 Wohnungen ohne Strom gibt, weil die Menschen die erhöhten Rechnungen nicht mehr bezahlen können.

Dieselbe Freundin fährt Bus, kommt mit einer Rentnerin ins Gespräch, die erzählt ihr, dass sie kaum leben kann von ihrer kleinen Witwenrente und dass sie sich in ihrem hohen Alter jetzt nach einem Job umsehen muss. Wären die Leistungen noch so hoch wie vor HartzIV, dann würde sie jetzt mit ihrem Geld auskommen.

Jeder hat Talente und Fähigkeiten, die er dann der Gesellschaft zur Verfügung stellen kann, wenn er nicht mehr ausschliesslich im Hamsterrad von Lohn und Kapital rennen muss.

Der wohl wichtigste Grund, ganz schnell zu handeln und den Bedürftigen mehr Geld und auch mehr Respekt zu geben ist die Zukunft unserer Kinder und damit unserer Gesellschaft: wir lassen zu, dass bei uns im fetten, reichen Deutschland jedes fünfte Kind dauerhaft in Armut lebt, sprich: das seine Eltern arm sind und dem Kind nicht genug geben können. Was sind das für Zustände, und sieht die denn keiner? Was habt Ihr gemacht im Wahlkampf? Geträumt? Was macht ihr jetzt? Ihr fühlt Euch toll, weil ihr zu den 87% gehört, die nicht AFD gewählt haben. Ihr hasst die AFD und ihre Leute und die, die sie wählten, aber könnt ihr sie auch wahrnehmen und sehen, dass ihr ihnen zuhören müsst, dass sie eure Brüder und Schwestern sind?

Ein Gast des Mittagstisches sagte kürzlich: „Du brauchst nur Flüchtling zu sein, dann wird dir alles hintenrein geschoben“ - , auch er fühlt sich am Rande der Gesellschaft, die sich für ihn, sein Schicksal, sein Denken gar nicht interessiert.

Lasst euch beseelen vom Geist Willy Brandts, der mit seinem Nord-Süd-Report Zeichen gesetzt hat, Zeichen, denen endlich politische Taten folgen müssen. Wenn wir nicht zusammenarbeiten, wie die Menschen, die an dem Report beteiligt waren, dann zersplittern wir in Stücke, anstatt eins zu sein.

Nur zusammen, also auch mit dem ungeliebten Schmuddelkind AFD können wir das Ruder rumreißen und Teilen lernen, gegenseitigen Respekt und Rosa Luxemburgs Mahnung im Sinn: Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden“.

Nun ist es an der AFD zu beweisen, dass sie nicht nur diskriminierende Rede führt, sondern auch Verantwortung übernimmt für die Armen im Land, die sie gewählt haben. Hemmt die Welle der Gewalt, die verursacht wird durch ihre Anhänger, da diese sich aufgefordert fühlen durch eure Art des Redens. Wenn wir von muslimischen Imamen hier in Deutschland verlangen, keinen Haß zu predigen, fordern wir genauso von den AFD-Politikern, dass sie im Bundestag keinen Hass predigen oder sonst wo: gleiches Recht für Alle! Die AFD bekommt in der vierjährigen Legislaturperiode insgesamt über 400 Millionen Euro. Was wird sie damit machen? Schulen bauen? Das Geld in die Medizin investieren oder vielleicht in die Infrastruktur stecken? Oder werden sie andere rechte Parteien wie die NPD oder Pegida finanzieren und unterstützen?

Wir hoffen, dass sich die AFD integrieren lässt – wie sie es von den Ausländern verlangen - in die gemeinsamen wichtigen Ziele, die hier bei uns umgesetzt werden müssen. Dazu, ihr anderen Parteien, ist eine andere Haltung nötig, weg vom Spalten hin zum Dialog, eben genauso wie Willy Brandt es damals gemacht hat. Dann können wir am Ende stolz auf Ergebnisse schauen, die dem Land dienen und im Interesse aller Bürger sind, also auch der Armen und Vernachlässigten.

Außerdem brauchen wir national und weltweit viel mehr Partizipation der Bürger und Wähler in den entscheidenden politischen Fragen wie Klimaschutz, Massnahmen gegen Insektensterben in der Landwirtschaft, Rüstungsexporte etc., da es da auch oftmals so ist, dass die gewählten Politiker nicht! den Volkswillen umsetzen.

Jede und Jeder ist wichtig! Wir alle zusammen sind die Stimme des Volkes! Wir haben alle einen eigenen Kopf zum Nachdenken und Entscheiden.

Gebt den Armen euren „Zehnten“, zeigt euch mit und auch verantwortlich für den einen blauen Planeten, auf dem wir leben und dessen Ressourcen wir auch in diesem Jahr wieder weit überstrapaziert haben. Es gibt globale Ziele, die nicht einzelne Politiker in einzelnen Ländern der Erde für uns zu entscheiden haben, sondern wir sollten entscheiden, alle zusammen,

wir Citizens of the World!

 

Seid alle gesegnet da draußen und macht mit, gebt den Armen eure Stimme!

 

Namaskar Jah Love