Laotses tageschance Nr. 34

Laotses tageschance

34. Die Aufgabe der Vollendung

Der große SINN ist allgegenwärtig,
er kann zur Rechten sein und zur Linken.
Alle Geschöpfe verdanken ihm ihr Dasein,
und er verweigert sich ihnen nicht.
Das Werk wird vollbracht,
und er nennt es nicht seinen Besitz.
Er kleidet und nährt alle Geschöpfe,
und er spielt nicht den Herrn.
Insofern er ewig ohne Begehren ist,
kann man ihn als klein bezeichnen.
Insofern alle Geschöpfe sich ihm zuwenden
(und er spielt nicht den Herrn)
kann man ihn als groß bezeichnen:
Also auch der Berufene:
Niemals macht er sich groß;
darum bringt er sein Großes Werk zustande.


(Quelle: „Laotse  - Tao te king“, das Buch des Alten vom Sinn des Lebens, aus dem Chinesischen ins Deutsche übertragen und erläutert von

Richard Wilhelm, atmosphären-Verlag)

Auf dem Klappentext des Büchleins über Laotse ist folgendes zu lesen:

„Laotse ist der berühmteste Vertreter des Taoismus. Sein „Tao te king“ ist das Herzstück der taoistischen Literatur und die höchste Form

menschlicher Weisheit. Es ist der Schlüssel zum Sinn und zum Leben für alle Menschen, die nach Wahrheit streben.
Hier ist Richard Wilhelms epochale Übersetzung des chinesischen Textes ins Deutsche, wie er sie zum ersten Mal 1911 veröffentlicht hat.“

Und weiter:

„Der Leser des Tao te king trifft auf uralte Worte, zum Teil auf verschlüsselte Sprache. Doch es sind Worte, die etwas erahnen lassen möchten,

was weit über alle Worte hinausgeht – nämlich die Ebene des Tao: das tiefste Geheimnis und die höchste Wirklichkeit, die wahre Stille und

ewige Dauer.“   Martina Darga